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Propstei St. Michael

Im Jahre 1974 beschloss das Generalkapitel der Kongregation von Windesheim, in ihr Ursprungsland Deutschland zurückzukehren und dort ein Kloster zu gründen.

Die Propstei St. Michael liegt im niederbayerischen Paring, das zur Gemeinde Langquaid im Landkreis Kehleim gehört. Sie befindet sich ca. 20 Kilometer südlich von Regensburg und ist gut über die Schnellstraße B15n zu erreichen.

Unser heutiges Klosterleben ist geprägt von der Feier des heiligen Messopfers, der eucharistischen Anbetung und im Besonderen dem in lateinischer Sprache gesungenen Chorgebet. Hieraus schöpfen wir die Kraft für die persönliche Heiligung und das Wirken in verschiedenen Formen des Apostolates.

Dies entspricht heute wie vor 600 Jahren, als unsere Kongregation gegründet wurde, dem Geist der damaligen Reformbewegung, der „Devotio Moderna“. Dieser „zeitgemäßen Frömmigkeit“, wie man den Begriff übersetzen kann, folgen wir treu, um den Glauben durch Umgestaltung des eigenen Inneren nach Gottes Willen konkret erfahrbar zu machen und die uns anvertrauten Seelen zu einer lebendigen Beziehung mit Jesus Christus zu führen.

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Ein Kloster mit kanonikalen Wurzeln

Unabhängig von der jüngeren Geschichte der Kongregation von Windesheim in Paring kann das Kloster bereits auf eine lange Geschichte zurückblicken. Das Wirken der Augustiner-Chorherren an diesem Ort begann bereits im Jahr 1139 und geht auf eine Stiftung der Grafen Heinrich, Konrad und Gebhard von Rottenburg-Roning zurück.

1141 konnte die Kirche geweiht werden und die ersten Kanoniker ihr Leben beginnen. Am 30. März 1144 bestätigte Papst Luzius II., der selbst Augustiner-Chorherr war, kraft seiner apostolischen Autorität die Gründung des Stiftes Paring. Das reich ausgestattete Stift erlebte ebenfalls eine wechselvolle Geschichte. Nachdem es in den ersten 200 Jahren kraftvoll aufblühte, wurde es unter der Regierungszeit Propst Friedrichs (1311-1335) von schweren Feuersbrünsten heimgesucht, die das Kloster in die Verarmung trieben.

Klösterliches Leben nach den Chorherren

Der letzte Propst, Otto II., der aus dem benachbarten Stift Rohr gekommen war, ging im Jahre 1551 dorthin zurück, womit das Chorherrenleben in Paring gänzlich erlosch. Das Kloster fiel an die bayerischen Herzöge. Wilhelm V. übertrug die Gebäude und Liegenschaften des Stiftes im Jahre 1598 den Benediktinern von Andechs, die Paring bis zur Aufhebung 1803 als kleinen landwirtwirtschaftlichen Betrieb unterhielten.

In ihre Zeit fielen die Schwedenkriege, unter denen Paring schwere Zerstörungen zu erleiden hatte. Abt Meinrad I. von Andechs verlieh bis 1765 der jetzt stark verkleinerten Kirche ihr heutiges spät-barockes Aussehen. Im Zuge der Säkularisation von 1803 erlosch auch diese Filiale von Andechs.

Wiederbelebung des alten Stiftes Paring

Bei der Rückkehr nach Deutschland wollte man möglichst an einen Ort mit Chorherrentradition. Ebenso war klar, dass sowohl ein umfangreiches Bauprojekt, als auch die Unterhaltung größerer historischer Klosteranlagen finanziell nicht möglich war. Bei der Abwägung verschiedener Möglichkeiten zeigte sich das ehemalige Kloster Paring als die vielversprechendste, auch weil der damalige Bischof der Diözese Regensburg, Rudolf Graber, sich dieses Anliegens annehmen wollte.

 

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Neues kanonikales Leben für die Zukunft

Erst mit der Wiederbesiedlung von 1974 durch die Augustiner-Chorherren der Kongregation von Windesheim begann in Paring neues klösterliches Leben. 1987 wurde dem Kloster vom Generalkapitel das Recht auf ein eigenes Noviziat übertragen. Schließlich wurde das Kloster in Paring 1992 eine autonome Propstei, zu der auch das Priorat in Brünn (Tschechien) gehört.

Seither ist die Gemeinschaft durch viele Berufungen gesegnet und weitet sein seelsorgliches Wirken rund um die Propstei in Paring immer fruchtbarer aus.

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Wallfahrt zur heiligen Ottilia in Hellring

Chorfrau Ottilia – Patronin der Blinden und Augenkranken

Hellring war schon seit je her die Hauswallfahrt des Chorherrenstiftes in Paring. Die ersten Belege überliefern, dass schon im 12. Jahrhundert die alte Kirche durch eine neue ersetzt wurde. Mittlerweile steht an diesem Ort das vierte Gotteshaus.

Geschichte des Gotteshauses

Als die Benediktiner von Andechs ab 1598 das Stift in Paring übertragen bekamen, sorgten sie auch für die Wallfahrtskirche in Hellring. 1733-1735 entstand dann der noch heute bestehende Bau der Hellringer Kirche im Stil des frühen Rokoko. Baumeister war der Lanshuter Hofmaurermeister Johann Georg Hirschstetter. Seit der Säkularisation des Klosters in Paring 1803 verfiel durch wegfallende finanzielle Mittel auch die Kirche in Hellring immer mehr.

Renovierungen

Nach einer aufwändigeren Renovierung 1957 verschlechterte sich aber der Zustand der Kirche wieder zusehends. Als 1987 der Dachstuhl einzustürzen drohte, engagierten sich die Augustiner-Chorherren von Paring sehr für eine Instandsetzung von Dach und Kirche, die erst 1998 beendet werden konnten. zum Patroziniumsfest 1997 konnte die Kirche wiedereröffnet werden.

Heilige Ottilia

Die heilige Ottilia (auch Odilie) wurde um 660 im Elsass geboren. Sie war die Tochter des Herzogs Eticho (auch Attich, Adalrich) und dessen Frau Bersinda und kam blind zur Welt. Aus diesem Grund wollte ihr Vater sie töten lassen; die Mutter rettete sie, indem sie das Kind in ein Kloster gab. Als sie im Alter von zwölf Jahren vom elsässischen Wanderbischof Erhard von Regensburg (sein Grab befindet sich in der Niedermünsterkiche in Regensburg) getauft wurde, erlangte sie das Augenlicht.
Sie kehrte zu ihren Eltern zurück, musste aber wieder vor ihrem Vater fliehen und sich in einer Höhle verbergen. Später konnte sie ihrem Vater vergeben und versöhnte sich mit ihm. Er schenkte ihr ein Besitztum auf der Hohenburg im Elsass – dem späteren Odilienberg (frz.: Mont Ste.-Odile). Dort gründete Ottilia 690 ein Augustiner-Chorfrauenstift. Im ebenfalls von ihr gegründeten Kloster Niedermünster am Fuße des Odilienberges starb sie im Jahre 720. 

Verehrung

Ihr Grab befindet sich auf dem Odilienberg, der dadurch der wichtigste Wallfahrtsort des Elsass ist. Eine dortige Quelle gilt als hilfreich bei Augenleiden.
Die heilige Ottilia ist deshalb auch die Patronin des Elsass. Ihr wirksame Fürsprache bei Gott ist bei körperlichen Leiden, aber besonders auch bei schwierigen Situationen innerhalb der Familien belegt.

Am zweiten Wochenende im Oktober findet die jährliche Wallfahrt statt, der sog. "Hellring", wo der Einzelsegen mit einer Reliquie der Heiligen sehr begehrt ist. Zudem befindet sich im hinteren Teil der Kirche ein Ottilienbrunnen, wo über eine Reliquienkapsel Wasser fließt, das man abfüllen kann.

Es sind seit alter Zeit unzählige Gebetserhörungen und Heilungswunder belegt. Erst in den letzten Jahren konnten weitere Wunder verzeichnet werden.

Auf die Fürsprache der heiligen Ottilia schenke uns der Herr das Licht des Glaubens und der Augen!

Anfahrt

Propstei St. Michael in Paring

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Route
Propstei Paring
Paring 1
84085
Langquaid
Telefon: 09452 933 630 E-Mail: info@propstei-paring.de